Mechanischer Defekt – Datenträger kaputt und Daten weg

Ein mechanischer Defekt am Datenträger kann durchaus vorkommen. Denn die meisten gängigen HDD-Festplatten haben eine Drehgeschwindigkeit von 5400 oder 7200 Umdrehungen pro Minute. Bei solch hohen Drehungen sind mechanische Belastungen unumgänglich. Der empfindliche mechanische Teil beschränkt sich in der Regel auf das Innenleben der Festplatte. Genau da wo sich die beweglichen Teile befinden. Bewegliche Teile sind verschleißgefährdet.
Durch die hohe Bewegung entsteht Reibungsenergie in Form von Wärme. Der Wärmeeinfluss birgt einen weiteren Risikoaspekt für mechanische Schäden. Zwar arbeiten Festplatten bei einer Durchschnittstemperatur von 32 Grad, aber wenn der Einsatz über mehrere Jahre erfolgt, sind thermisch bedingte Schäden dennoch möglich. Deshalb ist es gerade bei eingebauten Festplatten in PCs und Laptops sehr wichtig, dass die Abkühlungszirkulation unter dem Computergehäuse und der richtige Einsatz durch passiven- (Kupfer- Metallableiter) oder aktiven Kühler (Ventilatoren) gut funktioniert.

Was sind typische Symptome von einem mechanischen Defekt an der Festplatte?

Symptome bei logischen Datenträgerschäden

Bei einem mechanischen Defekt befindet sich der Schaden im inneren der HDD-Festplatte, wo sich die beweglichen Teile befinden. SSD-Festplatten können keinen mechanischen Defekt haben, weil sie keine beweglichen Teile besitzen.

Falls Ihre externe Festplatte zwar noch erkannt wird, aber das Laufwerk nicht geöffnet werden kann, legen Sie einen Finger auf den Datenträger und versuchen Sie eine ganz leichte gleichmäßige Bewegung zu spüren. Wenn Sie keine Bewegungen spüren, schließen Sie die Festplatte sofort ab und kontaktieren Sie einen professionellen Datenretter Ihres Vertrauens, da jede Sekunde unter Strom Ihre Dateien unwiederbringlich löschen kann.

Wenn aus Ihrer Festplatte plötzlich ungewohnte Geräusche in Form von Klickern, Klackern oder Quietschen auftreten, schalten Sie die Festplatte ebenfalls sofort ab und schließen Sie sie nicht mehr an. Bei den Symptomen ist die Gefahr eines Headcrashs sehr wahrscheinlich.

Datenrettung bei mechanischen Defekten

Festplatte geöffnet zur Datenrettung im Reinraumlabor

Festplatteninnenleben: Der Lese-/Schreibkopf arbeitet schwebend auf der Datenscheibe

Falls ein mechanischer Defekt vorliegt, ist von einem eigenen Datenrettungsversuch klar abzuraten, sofern Sie nicht über gewisses Expertenwissen verfügen und die Daten wichtig sind. Hier wird ein Fachmann benötigt. Die Datenwiederherstellung bei mechanischen Defekten erfordert das Aufschrauben der Festplatte. Hierbei werden die staubempfindlichen Drehscheiben einem hohen Risiko ausgesetzt. Damit dieser Risikofaktor behoben werden kann, muss die Datenrettung in speziellen Räumen, den sogenannten Reinräumen, statt finden. Bei mechanischen Fehlern müssen die fehlerhaften Teile unter Labor-Bedingungen mit den exakt passenden Ersatzteilen getauscht werden, bevor man versucht mit spezieller Software die Daten auszulesen. Durch den Einsatz von Ersatzteilen kann es bei einigen Geräten zu längerer Wartezeit kommen, da diese von uns erstmal bestellt werden müssen.