Elektronischer Defekt am Datenträger als Fehlerursache

Datenträger aller Art funktionieren mit Strom. Dabei ist es für die Lebensdauer des Datenträgers sehr wichtig, dass der Strom gleichmäßig fließt, damit kein elektronischer Defekt auftritt. Kurze und nicht sonderbar hohe Schwankungen können Festplatten inzwischen relativ gut verkraften. Allerdings kommt es auch vor, dass bei höheren Strom-Schwankungen Sicherungen durchbrennen. Bei elektronischen Defekten, wie hier beschrieben, werden Defekte gemeint, die auf der Platine, also dem Controller, von Festplatten auftreten. Elektronische Defekte, die innerhalb der Festplatte entstehen, werden außen vor gelassen, da bei der Reparatur innerhalb der Festplatte Reinräume gebraucht werden. Denn das Innenleben von Festplatten ist so empfindlich, dass theoretisch ein Staubpartikel auf der Magnetscheibe einen Datenverlust verursachen könnte.

Ursachen und Symptome von elektronischen Defekten

Symptome bei logischen Datenträgerschäden

Falls die Festplatte überhaupt nicht reagiert und das Innenleben einer HDD-Festplatte vollständig still bleibt, deutet das auf einen elektronischen Schaden hin, bei dem die Festplatten-Platine einen Schaden hat.

…können Blitzeinschläge oder stark schwankender Strom aus der Steckdose sein. Diese können den Controller außer Kraft setzen.

Wie erkenne ich einen elektronischen Schaden an meiner Festplatte?

Die Festplatte wird meist durch einen elektronischen Schaden nicht mehr erkannt. Wenn der Schaden nicht das Innenleben der Festplatte erreicht, kann der Datenverlust temporär sein. Das erhöht die Chance auf eine Datenwiederherstellung. Da Platinen auf elektrische Veränderungen empfindlich reagieren können, sind elektrostatische Entladungen, die nicht aus der Steckdose kommen, meist unsichtbar und noch gefährlicher als die anderen Risiken. Elektrostatische Entladungen kennen Sie alle, wenn Sie schleifend über dem Teppich laufen und sich plötzlich an der Türklinke einen Schlag fangen (Reibungselektrizität). Jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie diese Entladung an die Platine abgeben. Das Resultat ist ein elektronischer Defekt. Der Mensch nimmt elektrostatische Entladungen erst ab 2.000V wahr, weshalb er die meisten Entladungen auf anderen Objekten erst gar nicht mitbekommt. Diese Entladungen sorgen auf der Platine für Risse, welche sich nach und nach ausweiten oder beschädigen die Feldeffekttransistoren. Weil der Defekt sich schleichend ausweiten kann, bis die Festplatte kaputt geht, wundern sich die meisten Anwender, wenn der Datenverlust plötzlich und ohne ein Ereignis statt findet. Einmal beim Staubsaugen im PC-Gehäuse, oder beim Wechseln des Gehäuses der externen Festplatte,  die Festplatte mit der bloßen Hand elektrostatisch geladen berühren und der Countdown für den Datenverlust könnte laufen.

Verhalten und Umgang bei elektronischen Defekten

Vorbeuge Datenverlust erspart eine Datenwiederherstellung

Richtige und besonnenes Verhalten kann Daten retten. Bewahren Sie in erster Linie Ruhe.

Um die starken Stromschwankungen aus der Dose zu umgehen, können Sie Schutzsteckleisten, z.B. aus dem Baumarkt, kaufen. Diese behalten Ihre Schutzfunktion auch bei sehr hohen Spannungsunterschieden, z.B. bei einem Blitzeinschlag. Um von elektrostatischen Entladungen verschont zu bleiben, fassen Sie Platinen und Controller niemals mit der bloßen Hand an. Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie nicht geladen sein können. Beachten Sie, dass die meisten Entladungen der menschliche Organismus nicht erfasst.

Wenn Sie Ihre ungeschützte Festplatte (Festplatten ohne Schale die direkt in Geräte, wie PCs oder Laptops, eingebaut werden) verschicken wollen, berühren Sie sie nicht an der Platine. Wickeln Sie ihre Festplatte in ESD-Verpackungen (electrostatic discharge) ein. Verwenden Sie keinesfalls Plastiktüten oder andere Verpackungen, die elektrostatische Aufladungen verursachen können. Durch diese wenigen Regeln ersparen sie sich womöglich eine weitere Fehlerursache für den Datenverlust.